03. November 2022
Das Zentrum Höchweid stellt seine Leistungen und Wohnangebote bedarfsgerecht und finanzierbar sicher. Das soll auch in Zukunft so bleiben, gerade vor dem Hintergrund, dass in den nächsten Jahren Investitionen in die bald dreissigjährigen Raum- und Gebäudestrukturen anstehen (wir berichteten).
Zur Beurteilung der künftigen Finanzierung und Führung wurden mögliche Rechtsformen und Eignerstrategien geprüft. Mit folgendem Ergebnis: Eine Auslagerung in eine eigenständige Aktiengesellschaft, die zu 100 Prozent im Besitz der Gemeinde Ebikon bleibt, ist am zielführendsten. Zu diesem Schluss kommt der Bericht der Projektgruppe unter der Leitung von Mark Pfyffer, Gemeinderat Gesellschaft und Soziales, und Marianne Wimmer, Zentrumsleiterin. Die Hochschule Luzern (HSLU) unterstützte die Projektgruppe. Der Analyse ist zu entnehmen, dass insbesondere die erhöhte Flexibilität und der Handlungsspielraum bei Entscheiden für eine Auslagerung sprechen. Gemeint sind beispielsweise Entscheide zu Investitionen, Personal oder zum öffentlichen Auftritt. Ein weiterer konkret genannter Vorteil ist das branchenspezifische Fachwissen bei der strategischen Führung (Verwaltungsrat), das so gewonnen wird.
Positiver Einfluss auf Finanzen
Gemäss Analyse dürfte sich die Auslagerung auch positiv auf die Gemeindefinanzen auswirken. Aktuell wird das Höchweid als Spezialfinanzierung in der Gemeinderechnung geführt. Durch die Auslagerung als eigenständige Aktiengesellschaft würden die anstehenden Sanierungen und Erweiterungen den Finanzhaushalt nicht belasten. Entsprechend würden sich die Finanzzahlen der Gemeinde verbessern. Zudem erwirtschaftete das Zentrum Höchweid in den vergangenen Betriebsjahren Reserven von rund 3,5 Millionen Franken. Das Projektteam zeigt im Bericht, dass das Zentrum Höchweid, ausser in den Sanierungs- und Ausbaujahren 2024 bis 2027, schwarze Zahlen schreibt respektive als eigenständige Firma auf soliden finanziellen Beinen steht. Schätzungshalber sollten die Darlehensschulden aufgrund der anstehenden baulichen Investitionen binnen 20 bis 25 Jahren zurückgezahlt werden. Weiter zeigen Erfahrungswerte, dass eine Auslagerung von Alters- und Pflegezentren in eine eigenständige, gemeindeeigene Aktiengesellschaft einer guten Praxis entspricht. Unter anderem haben Emmen, Horw, Kriens diesen Schritt bereits gemacht. Der Ebikoner Gemeinderat stützt deshalb die Empfehlung der Projektgruppe. Voraussichtlich wird im Herbst 2023 darüber abgestimmt.