Ebikon bewundern jetzt digital in 3D

Das neue digitale Geoportal der Gemeinde Ebikon vereint historische, aktuelle und interaktive Karten an einem Ort. Dazu gehört auch ein 3D-Modell der Gemeinde.

11. August 2022

Die Vorteile liegen auf der Hand: Das neue Geoportal der Gemeinde Ebikon liefert eine digitale Zusammenstellung interaktiver Karten und Pläne zu kommunalen Themen auf einen Blick. Nutzerinnen und Nutzer können unter anderem aktuelle Grundbuchinformationen, Zonenpläne oder auf einer Karte vermerkte Baugesuche in Sekundenschnelle einsehen.

Solarpotenzial von jedem Hausdach

Doch damit nicht genug: Das Portal bietet weitere interessante Informationen in Bezug auf Ebikon, etwa zur Situation von Naturgefahren, belasteten Standorten oder zum Solarpotenzial von Hausdächern. Das Flachdach der Gemeindeverwaltung hat beispielsweise ein «gutes» Potenzial und weist eine mittlere Sonneneinstrahlung von 1'004 kWh/m² im Jahr aus.

Schätzungshalber lassen sich mit einer Photovoltaikanlage auf der 928 m² grossen Fläche so rund 126'824 kWh Energie jährlich produzieren. Spannend sind auch die historischen Karten: Anno 1880 bestand das Dorf aus einigen Weilern um-zäunt von Wiesen und Sumpf. Die Kaspar-Koppstrasse war damals noch ein Fussweg. Und eine Handvoll Häuser in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche St. Maria bildeten das Dorfzentrum. Ein ähnliches Bild zeigt sich 1930. So entstand ein Grossteil der heutigen Einwohnergemeinde erst nach 1970.


Die grosse Neuerung des Portals besteht jedoch aus einem 3D-Land-schaftsmodell der Gemeinde Ebikon. Aufbereitet wurde die interaktive Karte durch den Raumdatenpool des Kantons Luzern in Zusammenarbeit mit der Dienststelle rawi, Abteilung Geoinformationen.

Das 3D-Landschafts-modell besteht aus Gebäuden mit Dachlandschaften und weiteren drei-dimensionalen Inhalten wie projektierten Immobilien oder modellierten Bäumen. Insgesamt erinnert das virtuelle Scrollen durch die Strassen Ebikons etwas an ein Computerspiel.

Simulation zeigt Schattenwurf

Doch es ist mehr als ein Spiel. GIS-Koordinator Martin Würsch erklärt auf Anfrage: «Das Landschaftsmodell ist vielseitig einsetzbar. Projektierte Bauten können besser visualisiert werden. Nun lassen sich Projekte in der dritten Dimension in Kombination mit weiteren Daten wie der Nutzungsplanung betrachten.» Möglich seien auch die Simulation von Schattenwürfen, das Nachvollziehen der Siedlungsentwicklung oder das Abschätzen der Aussicht an einem bestimmten Standort.

Noch handelt es sich beim 3D-Modell der Gemeinde Ebikon um eine Beta-Version. Das Modell wird also weiterentwickelt. Gemäss GIS-Koordinator Würsch haben projektierte Gebäude zurzeit eine Einheitshöhe von 15 Metern, was in Zukunft noch mit einer massstabsgetreueren Höhe ersetzt werden soll.