23. März 2023
öcher graben, auf Knien Sträucher pflanzen und immer wieder den Hang hoch und runter laufen. Es ist ein Knochenjob, den die Schülerinnen und Schüler einer 4. Primarklasse aus dem Schulhaus Sagen an diesem Mittwoch erledigen. Trotzdem mault kaum jemand. Fast alle sind hoch motiviert. Die handwerkliche Arbeit ist eine willkommene Abwechslung zum normalen Unterricht.
260 Pflanzen werden gesetzt
Die Klasse hilft dem Ebikoner Naturschutzbeauftragten Martin Buchs beim Anlegen einer neuen Hecke. Diese verbindet künftig das Müleggwäldli und das Schachewäldi im Gebiet Schachenweid. 100 Meter ist sie lang und besteht aus 260 Pflanzen, alles einheimische Wildsträucher wie Schwarzdorn, Kreuzdorn oder Kornelkirschen. Insgesamt werden 15 verschiedene Arten eingepflanzt. «Mit diesem Projekt fördern wir gezielt die Biodiversität am Standort», erklärt Martin Buchs. Denn diese ist zurzeit nicht so optimal, wie er sich das wünscht.
Zum Veranschaulichen der Situation führt der Naturschutzbeauftragte kurz durchs Müleggwäldli. Hier dominieren zwei Pflanzen und lassen andere Arten nur bedingt nachkommen. Es handelt sich um Haseln und Kirschlorbeeren. Letztere sind sogenannte Neophyten, Arten die in der Schweiz nicht heimisch sind. Von solchen exotischen Pflanzen profitiert die hiesige Tierwelt nicht. Die schwarzen Früchte der Kirschlorbeere beispielsweise werden, wenn überhaupt, nur von wenigen Vögeln gefressen.
Das wird sich in Zukunft dank der neuen Hecke ändern. «Die 15 Arten, die wir hier pflanzen, sind ideal abgestimmt auf Vögel und Kleinsäuger», sagt Martin Buchs. Igel, Hermeline oder verschiedene Mäusearten würden davon profitieren. Gemäss dem Naturschutzbeauftragten wird es noch drei bis vier Jahre dauern, bis sich die Hecke richtig entwickelt hat. Ausgewachsen erreichen die Sträucher eine Höhe von rund 6 Metern. Dazwischen werden vereinzelt Kleinbäume gesetzt.
Die Hecke im Gebiet Schachenweid entsteht im Rahmen des kantonalen Förderprogramms «Biodiversität im Siedlungsraum». Der Kanton Luzern unterstützt Gemeinden finanziell beim Erhalt und der Förderung von Grünflächen. Dadurch soll die Flora und Fauna verbessert werden.
Weitere Projekte in Arbeit
Die Gemeinde Ebikon führt noch weitere Projekte im Rahmen des Förderprogramms durch. Auch der Stampfeliwald wird mit einer artenreichen Hecke und Kleinstrukturen aufgewertet. Weiter wird am Rotsee zusammen mit dem Naturschutzverband Birdlife eine artenreiche Niederheckenlandschaftz mit Kleinstrukturen erstellt.