Personal schmiedet Pläne für die Fasnacht

Endlich ist es soweit. Nach der Corona-Zwangspause findet in Ebikon wieder eine Fasnacht statt. Drei Mitarbeitende der Gemeinde erzählen von ihrer «rüüdig» grossen Vorfreude.

17. Februar 2022

Auf der Gemeinde drehen sich die Gespräche beim Kafi seit Tagen um ein Thema – die Fasnacht. Die Mitarbeitenden bereiten sich mental vor, schmieden Pläne oder tuscheln über Sujets. Dass im vergangenen Jahr coronabedingt sozusagen nichts stattgefunden hat, macht die Vorfreude nur noch grösser.

Philipp Kaufmann (43), Gemeindeschreiber-Substitut, verbindet die Fasnacht mit seinen frühsten Kindheitserinnerungen. «Als Bub bin ich sogar einmal meiner Grossmutter davon, weil ich eine Guuggenmusig sehen wollte», erinnert er sich und lacht. Insofern überrascht es nicht, dass der Einheimische heute Präsident der «Sonnechöbler» ist. Seit 1990 ist er aktiv dabei und macht mit seiner «Chochi» gerne mächtig Lärm. Seine Pläne für dieses Jahr sind klar: «Ich werde mit meinen Leuten sechs Tage auf der Gasse unterwegs sein und musikalisch alles geben.»

«Es wurde alles professioneller»


Legende: Philipp Kaufmann (links) und Claudia Hermann sind bestens vorbereitet.

Auf die Frage, was für ihn Fasnacht ausmacht, antwortet Kaufmann: «Für mich ist es Freundschaft, Familie und Kreativität.» Das Schöne an der Fasnacht sei zudem, «dass die Tage so losgelöst sind vom restlichen Alltagstrott.» In den letzten Jahren machte ihm vor allem Eindruck, wie stark sich die Fasnacht in Ebikon und auch Luzern professionalisiert hat. «Heute gibt es kaum noch eine Guuggenmusig, die nicht spielen kann. Zudem wurden die Sujets immer detaillierter – manche arbeiten sogar mit dem 3D-Drucker.» Es sei aber auch so, dass sich die Fasnacht stärker in Richtung Luzern orientiere. Maskenbälle beispielsweise, wie es sie einst in ganz Ebikon gab, finden heute nicht mehr statt. Kaufmann selbst ist keine Ausnahme und feiert in Ebikon wie Luzern.

Claudia Hermann (54) kennt die Zeit der Maskenbälle noch. Die Sachbearbeiterin geht seit klein auf an die Fasnacht. Sie vermisst die Bälle aber nur bedingt. So gäbe es heute genügend tolle Vorfasnachtsanlässe im Dorf wie etwa der «Sonnechöbler Friday» und das «Rüssgusler Matinée». Pläne für dieses Jahr hat sie: «Unterwegs bin ich mit meiner kostümierten Frauengruppe bestehend aus 6 bis 8 Personen. Was dabei nicht fehlen darf, ist unser Shot-Becher.» Diesen trägt sie stolz um den Hals. Ihr Getränketipp ist aber kein reiner Schnaps, sondern ein «Göggubrunz». Auch Hermann verbindet die närrischen Tage mit Freundschaft und Familie. Sie ist seit 1997 Begleitung der Rotseezunft – ihr Vater «Nägu I» ist Alt-Zunftmeister.


Legende: Alois Camenzind widmet seine Freizeit jedes Jahr dem Wagenbau.

Alois Camenzind (60), Leiter Werkdienst, ist langjähriger, engagierter Wagenbauer. Zusammen mit den Narrenbuebe, einer Untergruppe der Rotseezunft, wird er auch in diesem Jahr mit einem neuen Barwagen unterwegs sein. Das Motto bleibt natürlich streng geheim. Stolz ist er auf seine immer wieder neuen Wagen-Motive und seinen modifizierten Schilter, den es ihm erlaubt, den Wagen zu ziehen. «Fasnacht ist mehr als nur eine schöne Zeit, sie ist auch ein wichtiger Arbeitszweig für die lokale Wirtschaft», so Camenzind. Auch er stellt fest, dass sich die Fasnacht nach Luzern verlagert. «Das Magnet Stadt ist sehr nahe. Es wird schwieriger, Leute zu finden, die in Ebikon mithelfen.»

Am SchmuDO, 24. Februar, und am GüDI, 1. März, bleibt die Gemeindeverwaltung Ebikon jeweils am Nachmittag geschlossen.