«Wirtschaftsförderung ist Beziehungspflege»

Ebikon ist Heimat von unzähligen innovativen Gewerbebetrieben, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. EbikonAktuell spricht mit Alex Mathis über Wirtschaftsförderung und die Vorzüge von Ebikon.

31. März 2021

EbikonAktuell: Wirtschaftsförderung hat viel mit Standortmarketing zu tun. Welche Vorzüge von Ebikon streichen Sie besonders gerne hervor?

Alex Mathis: Da gibt es einige: Die zentrale Lage auf der Achse Luzern-Zug-Zürich, die hervorragende Verkehrsanbindung auf Strasse und Schiene, qualifizierte Arbeitskräfte und die attraktive Wohnlage zeichnen Ebikon aus. Im Weiteren punktet Ebikon mit einzigartigen Naherholungsgebieten. Bezogen auf die Unternehmensstruktur verfügt Ebikon über eine gute Durchmischung von Gewerbebetrieben. Neben dem Grosskonzern Schindler sind viele KMU's in der Gemeinde angesiedelt. Auch das Angebot der Detaillisten ist sehr vielseitig. Dieser Mix an Unternehmen gilt es zu sichern und gezielt zu ergänzen. All diese Unternehmen bezahlen nicht nur Steuern, sie schaffen auch Arbeitsplätze und Lehrstellen und tragen dazu bei, dass Ebikon eine attraktive Gemeinde zum Leben, Arbeiten und Einkaufen bleibt.

Der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften, eine gut ausgebaute Infrastruktur und attraktive Unternehmenssteuern sind wichtige Standortkriterien für Unternehmen. Wie schneidet Ebikon in diesen Kriterien ab?

Die Gemeinde ist stolz auf ihre qualitativ hochstehende Volksschule sowie die ergänzenden Privatschulen. Dank der geografischen Nähe zu weiterführenden Schulen, Hochschulen und Universitäten ist der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften in Ebikon besonders vorteilhaft. Ebenso ein Plus und Standortvorteil sind die kantonalen Unternehmenssteuern.

Und worin legen Sie den Fokus bei der Wirtschaftsförderung?

Die regionale Wirtschaftsförderung richtet ihren Fokus primär auf die Bestandspflege der ortsansässigen Unternehmen. Bei Neuansiedlungen arbeitet die Gemeinde eng mit der kantonalen Wirtschaftsförderung zusammen. Dabei wird der eigenen Standortförderung genauso Beachtung geschenkt wie dem funktionalen Raum, sprich dem Rontal. Ein wichtiges Instrument wird dabei die Revision des Bau- und Zonenreglements spielen. Damit schaffen wir in Ebikon die Rahmenbedingungen, um für Firmen weiterhin attraktiv zu sein.

Was kann man sich unter einer Bestandspflege für ortsansässige Unternehmen genau vorstellen?

Wirtschaftsförderung ist Beziehungspflege. Um mit ortsansässigen Unternehmen eine Beziehung aufbauen und die Firmen langfristig an den Standort Ebikon binden zu können, finden Vernetzungsanlässe statt. Diese wertvollen Plattformen ermöglichen die Beziehungspflege sowie den direkten Dialog von der Gemeinde zu den Unternehmen wie auch zur Vernetzung der Unternehmerinnen und Unternehmern untereinander.

Sie sprechen den Dialog an. Wie gestaltet sich dieser zwischen der Gemeinde und Unternehmen?

Wir pflegen diverse Kanäle, um den Dialog mit Unternehmen in Ebikon pflegen zu können. Alle neu gegründeten Firmen in Ebikon werden mit einem persönlichen Schreiben willkommen geheissen. Auf der Website von ebikon.ch wird eine eigene Seite zur Wirtschaftsförderung unterhalten. Dort können nützliche Informationen, Dokumente und weiterführende Links abgerufen werden. Im Weiteren wurde ein kleiner Gewerbemarkt für Geschäftsliegenschaften ins Leben gerufen. Die Gemeinde soll hier Angebot und Nachfrage zusammenführen und als Vernetzerin mit den verschiedenen Akteuren in Erscheinung treten. Mit dem Vorstand des Gewerbevereins Ebikon wird der Austausch genauso gepflegt wie mit den Geschäftsleitungen wichtiger Firmen und den grossen Arbeitgebern.

Beziehungsarbeit lässt sich schwer messen. Wie definieren Sie den Erfolg der Wirtschaftsförderung?

Ich erachte die Wirtschaftsförderung dann als erfolgreich, wenn die Gemeinde in einem vertrauensvollen Dialog mit Ebikoner Unternehmen steht und wenn wir als kompetente Sparring-Partner angesehen werden. Sei es beim Ausbau des Firmenstandorts oder auch jetzt in der herausfordernden Corona-Zeit. Doch ganz oft liegt der Erfolg in kleinen Taten. Kürzlich konnte ich einem Unternehmer, der dringendst nach einem geeigneten Lagerplatz für seine Maschinen suchte, erfolgreich ebensolchen bei einer anderen Ebikoner Firma vermitteln. Eine Win-Win-Win Situation für den Unternehmer, der seine Maschinen nun einstellen kann, die vermietende Firma, die zusätzliche Mieteinnahmen verbuchen darf und für uns als Gemeinde, die dank ihrem Netzwerk pragmatische und zielführende Lösungen erarbeiten und damit ein kleines Bisschen zum Erfolg von zwei Unternehmen beitragen konnte.

Ueli-Hof, eine der vielen innovativen und zukunftsorientierten Unternehmen in Ebikon. Im Hintergrund das Strassen- und Baumaschinenunternehmen Bühler/In-Freba AG und der Weltkonzern Schindler. Foto: Ueli-Hof.


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